Geschmacksrichtungen
Die Geschichte des Whisky
Wo genau die Geschichte des Whiskys oder auch Whiskeys beginnt, liegt bis heute im unklaren. Bekannt ist lediglich, dass das erste „Wasser des Lebens“ – was die sinngemäße Übersetzung des Wortes ist – in Schottland auftauchte, wobei es damals noch als aqua vitae bezeichnet wurde.
Wir schreiben das 5. Jahrhundert nach Christus und christliche Missionare haben gerade damit begonnen, die keltische Welt in Großbritannien dem Glauben des Kreuzes zu unterwerfen. So gelange auch neues Wissen über das vergären von Alkohol in diese Länder, was wohl den Ursprung der einheimischen Brenntechniken darstellt.
Noch heute streiten sich gerne Schotten und Iren darüber, wer den nun das erste Mal an einem echten Whisky genippt hat. Allerdings spielt dies weit weniger eine Rolle als man denken mag, denn früher wurde dieser Begriff für viele arten von Bränden verwendet, so auch für solche, die als Zusätze noch diverse Kräuter enthielten.
„Jedes Land hat das Getränk, das seinem Wesen entspricht“ - Sir Robert Bruce Lockhart K.C.M.G.
Doch im Grunde spielt es auch keine Rolle, wo der erste Whisky das Licht der Welt erblickte. In beiden Ländern hat sich eine einmalige Tradition und Kultur um dieses Nationalgetränk herausgebildet und heute gibt es kaum einen Gast dieser Nationen, der wieder nach Hause fährt, ohne einen Schluck Feuerwasser genossen zu haben.
Von torfigen Noten und milden Abgängen
So groß wie die Vielfalt der Hersteller ist auch jene der Whisky-Sorten selbst. Es ist die Regel, dass viele Brennereien gleich mehrere Abfüllungen – sogenannte Batches – durchführen.
Dabei unterscheidet sich eine jede von der anderen, wobei dann auch die gereiften Whiskys nach Alter, Geschmack und Aroma jeweils eine andere Bezeichnung erhalten.
Ein gutes Beispiel hierfür ist der Bourbon, welcher in den USA erfunden wurde und nur in Tennessee hergestellt wird.
Er besteht zu einem großen Teil aus Mais und erhält dadurch seine rauchigen Noten und zugleich herben Abgänge. Aromen von Karamell, Zimt und Honig sind dabei in fast allen Bourbon-Batches zu finden und geben diesem sein ganz eigenständiges Bukett, an welchem dieser Whisky unverkennbar ist.
Auch der Single Malt hat sich in diesem Zusammenhang in das Bewusstsein der Menschen eingebrannt, denn hierbei handelt es sich um reine Whiskys, die nur aus Gersten-Malz destilliert werden und dabei unzählige Aromen entfalten können, die stets von den Fässern abhängig sind, in denen sie gelagert werden.
Dabei macht das einzigartige Verfahren sie besonders hochwertig, sodass der Zusatz Single Malt stets auch als Prädikat zu verstehen ist.
„Whisky ist flüssiges Sonnenlicht“ - George Bernhard Shaw
Man könnte noch viele weitere Varianten aufzählen wie den Corn-Whisky, der mit seiner beeindruckenden Süße eine kleine Besonderheit darstellt oder aber den Rye, dessen Destillation komplett mit Roggen erfolgt und welcher daher einen sehr würzigen und etwas bittereren Geschmack aufweist.
Doch soll hier niemanden die Vorfreude verdorben werden, denn das eigene Probieren und die Erfahrung, geht weit über das geschrieben Wort hinaus.
Kleine Städte und große Nationen
Ob nun Whisky oder Whiskey, der Siegeszug um die Welt war nicht mehr aufzuhalten. Schottische Händler brachten den Brand einst auf das europäische Festland.
Von dort und aus der Heimat aus gelangte das Wissen um die Herstellung dann auch in die USA, wo der Whisky dann in Salons und Bar einer breiten Masse bekannt wurde. Heute gibt es diesen aber nicht nur in den westlichen Ländern, auch in Asien und Australien und sogar in Afrika lassen sich vergleichbare Spirituosen finden.
Doch bis heute stammen viele dieser auf der ganzen Welt beliebten Sorten, aus kleinen Orten, deren Namen kaum jemand kennt. Bekannte Regionen für die Herstellung von Whisky sind zum Beispiel die schottischen Highlands oder Speyside.
„Freundschaft ist wie Whisky, je älter um so besser“ - Verfasser unbekannt
Aber auch in Campbeltown und Islay lassen sich viel alteingesessene Whisky-Häuser finden, die ihre Produkte um die ganze Welt verschiffen. Auch in Irland finden sich traditionsreiche Brennereien wie zum Beispiel das weltbekannte Jameson Destillat aus Dublin oder der Green Spot aus Midleton, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann und welcher der Ursprung der irischen Whiskey-Brennkunst sein soll.
Allerdings ist das Geheimnis der Herstellung nicht mehr nur in schottischer oder irischer Hand.
Auch in Japan, in weiten Teilen Südarmerikas oder in Kanada und den USA haben sich ganz eigen Marken herausgebildet, die jeweils ihren unvergleichlichen Charme entfalten. Man denke hier nur an den berühmten Jim Beam aus Kentucky, welcher in einmaliger Manier zu Weltruhm gelangen sollte.