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Whisky oder Whiskey hat nicht nur in der ganzen Welt viele Liebhaber, sondern wird mittlerweile auch fast in der ganzen Welt produziert. Die Hauptregionen sind dabei wohl ganz sicher immer noch Schottland, Irland und Amerika, doch auch in Kanada, in Japan, in Deutschland und sogar in Indien finden sich Destillerien, die das Getränk herstellen. Die Grundzutaten sind dabei für alle Whisky Sorten gleich. Aus Getreide, Wasser und Hefe wird das Wasser des Lebens hergestellt. Die unterschiedlichen Whiskysorten entstehen dann durch die Arten der Getreide, die verwendet werden und deren Mischung, aber auch durch die Feinheiten beim Prozess der Whiskyherstellung, den verschiedenen Stills und den speziellen Geheimnissen der Brennmeister.
Wir wollen Ihnen heute eine kleine Orientierungshilfe in der Welt des Whiskys und des Whiskeys geben und die wichtigsten Whisky Sorten vorstellen. Am Ende geben wir Ihnen noch eine ausführlichere Liste an die Hand. Seien Sie versichert, wir werden uns in unserem Whisky Magazin mit vielen Sorten noch genauer beschäftigen.
Schottischer, irischer und amerikanischer Whisky – die groben Unterschiede
Die Welt ist im Großen und Ganzen wohl schon eingeteilt in schottische, amerikanische und irische Whiskys. Aus den Destillationsverfahren, Getreidemischungen und Herstellungsbesonderheiten dieser Länder ergeben sich auch die verschiedenen Whiskysorten. In den meisten anderen Regionen der Welt, in denen Whisky hergestellt wird, orientiert man sich an einer Sorte oder einem bestimmten Reifungsprozess in besonderen Fässern, um seinen eigenen Whisky zu kreieren.
So ist typischerweise ein Scotch Whisky aus gemälzter Gerste hergestellt. In den meisten schottischen Destillerien greift man auf Gerste zurück, die über Torf getrocknet wurde, ein geschmackliches Merkmal, an dem man oftmals einen schottischen Whisky erkennen kann. Andere Getreidesorten sind bei schottischem Whisky auch erlaubt, allerdings ist es dann ein Grain Whisky. Der irische Whisky ist meist viel milder als der schottische. Das liegt vor allem daran, dass auf das Trocknen des Getreides, auch hier meist Gerste, über Torf verzichtet wird.
Die amerikanischen Whiskys sind in ihren Zutaten und der Herstellung nicht so vielen Regelungen unterworfen wie der Whiskey aus Irland oder der schottische Whisky. American Whisky darf aus Mais, Roggen, Gerste oder Weizen hergestellt werden. Ganz oft wird dabei munter gemischt. Allerdings dürfen in Amerika nur frische Fässer für die Reifung des Whiskys benutzt werden. Dies war eine Errungenschaft der Holz-Lobby im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, die bis heute anhält. Dafür verwenden schottische und irische Whisky-Produzenten wiederum keine frischen Fässer, so dass die Bourbonfässer aus Amerika den Weg auf die Inseln finden, um dort wiederverwendet zu werden. Wie genau die Fässer zum besonderen Geschmack des Whiskys beitragen, lesen Sie in unserem ausführlichen Artikel im Whisky Magazin.
Scotch Whisky
Im Jahr 1909 wurde die Definition des Begriffes Scotch festgelegt und 1988 noch einmal verfeinert. Ein echter Scotch muss in einer schottischen Destillerie gebrannt worden sein. Für einen Scotch verwenden die Schotten gemälzte Gerste. Es darf aber auch ein anderes Getreide beigemischt werden. Der Rohbrand darf höchstens einen Alkoholgehalt von 94,8 % haben. Dringend notwendig ist die Lagerung und Reifung des Brandes in Eichenfässern, die maximal 700 Liter fassen dürfen. Drei Jahre muss der werdende Scotch unter Zollverschluss in den Fässern mindestens lagern. Natürlich darf er dann auch länger reifen oder zur Nachreifung in andere Fässer, wie Sherry- oder Portweinfässer, umziehen. Bei der Abfüllung muss der Whisky einen Alkoholgehalt von mindestens 40 Volumenprozent haben und darf mit geschmacksneutraler Zuckercoleur gefärbt werden.
Scotch gibt es als verschiedene Whisky Sorten: als Single Malt, Single Grain, Blended Malt, Blended Grain und Blended Scotch Whisky. Sie unterscheiden sich in der Art der verwendeten Getreidearten, der Mischung des Getreides, der verwendeten Brennblasen und des Verschnitts verschiedener Whiskys voneinander. Single Malt Scotch Whisky wird ausschließlich aus Gerste in Pot Stills gebrannt. Beim Grain dürfen andere Getreidearten beigemischt werden und auch Coffey Stills dürfen zum Einsatz kommen.Die Blended Whiskys sind Verschnitte aus Malts und /oder Grains.
Malt Whisky
Malt Whiskys dürfen nur aus einer Getreideart, und zwar zu 100 Prozent aus gemälzter Gerste, hergestellt sein. Dabei können auch mehrere Malts, auch aus unterschiedlichen Brennereien miteinander gemischt werden. Anders beim Single Malt Whisky. Hier darf nur ein Malt und auch nur aus einer einzigen Destillerie in die Flasche. Ein Single Malt kann aber auch aus verschiedenen Malt Whiskys der Brennerei gemischt sein. Kommt der Whisky aus nur einem einzigen Fass, dann handelt es sich um einen Single Cask. Single Malt Whiskys, die verschnitten werden, haben zumeist einen durchgängig gleichbleibenden Geschmack. Beim Single Cask kann es trotz gleicher Marke durchaus zu größeren Abweichungen in Struktur und Geschmack kommen. Jedes Fass ist anders und bringt eine andere Zusammensetzung der Aromen für den Whisky mit sich.
Grain Whisky
Eine weitere unter den Whisky Sorten ist der Grain Whisky. Man nennt sie auch Kornwhisky und sie können aus ganz verschiedenen Getreidesorten gebrannt sein. Ein Mindestanteil an 20 % gemälzter Gerste in der Maische wird sich aber in jedem Grain Whisky finden, da nur die Gerste die Enzyme in sich trägt, die den Prozess der Umwandlung von Stärke in Zucker optimal antreibt. Grain Whiskeys sind oft recht neutral im Geschmack und werden vor allem für Blends verwendet.
Pure Pot Still
Diese Whiskey-Sorte wurde am Anfang des 18. Jahrhunderts in Irland kreiert. In Pure Pot Still Whiskeys darf neben gemälztem Gerste auch ungemälzte ihren Weg in den Destillationsvorgang finden. Der Grund liegt in der damals in Irland exorbitant hohen Malzsteuer, weswegen viele Brennereien auf ungemälzte Gerste, zumindest in Teilen, zurückgriffen, um ihr Lieblingsgetränk zu destillieren. Auch aus der Mischung entstand ein hervorragender Whisky, der schon bald den irischen Whiskey richtig bekannt machte. Heutzutage hat der Pure Pot Still an Bedeutung verloren. Nur in Midleton stellt man ihn noch her.
Straight Whisky
Vorhin erwähnten wir, dass in den USA die Whisky Sorten nicht so starken Regelungen unterworfen sind wie in Schottland oder Irland. Beim Straight Whisky allerdings ist dies nicht so. Hier gibt es so einige Regeln, auf die man achten muss, wenn der gebrannte Whisky den Zusatz Straight im Namen tragen möchte. Straight bedeutet in diesem Sinne nichts anderes als pur. Für einen Straight kann man nicht nach Lust und Laune die Getreide mischen, sondern eine der Getreidearten muss zu einem Anteil von mindestens 51 Prozent enthalten sein. Ein Straight-Rohbrand darf nicht mehr als 80 Prozent Alkoholanteil haben und er muss mindestens zwei Jahre lagern. Natürlich gilt auch für die Straight Whiskys, dass es sich hierbei um ein neues Eichenfass handeln muss, welches ausgeflämmt wird.
Aber das ist noch nicht alles, was einen Straight definiert. Nach dem Destillieren darf ein Straight Whisky einen Alkoholgehalt von 40 bis 62,5 Volumenprozent haben. Es darf nicht, wie beim Scotch beispielsweise, Farbstoff zugesetzt werden. Übrigens setzt man im Sour-Wash-Verfahren die Destillationsrückstände der Maische immer wieder zu. Tun die Brennmeister dies nicht, dann handelt es sich um das Sweet Wash Verfahren. Allerdings kommt das in der Praxis fast nicht vor.
Straight Bourbon
Straight Bourbon wird zum Hauptteil aus Mais gebrannt. Bis zu 80 Prozent sind erlaubt. Die restliche Getreidemenge ergibt sich meist aus Gerste, Weizen oder Roggen. Reift ein Straight Bourbon unter vier Jahren, muss dies auf der Flasche erkennbar sein.
Straight Tennessee
Der Straight Tennessee wird wie ein Bourbon gebrannt, aber zusätzlich noch durch eine Schicht Holzkohle gefiltert. Das charcoal mellowing macht den typischen Geschmack eines Tennessees aus.
Straight Corn
Corn bedeutet Mais und nun denken Sie vielleicht, dass der Straight Corn eigentlich doch dann wie der Bourbon gebrannt sein müsste. Weit gefehlt. Beim Straight Corn muss der Anteil an Mais mindestens 80 Prozent hoch sein, nicht wie beim Bourbon maximal. Außerdem stellt diese Whiskysorte eine Ausnahme in der Whiskyherstellung in Amerika dar, denn sie muss nicht unbedingt in neuen Eichenfässern reifen.
Straight Rye
Straight Rye bedeutet purer Roggen. Nach der Straight-Regel werden diese Whiskys also mindestens aus einem Anteil von 51 Prozent Roggen destilliert. Der Whisky aus Roggen war einer der ersten, der in Amerika hergestellt wurde, geriet aber, ähnlich wie der irische Pure Pot Still in Vergessenheit bzw. wurde vom Bourbon nach und nach verdrängt.
Whisky Sorten – der Blended Whisky
Auch wenn man bei Whisky oder Whiskey (warum wir zwei Schreibweisen verwenden, haben wir im Beitrag Whisky oder Whiskey – Wo ist der Unterschied? erklärt) irgendwie zuerst immer an den Single Malt denkt, ist doch der Blended Whisky der am häufigsten produzierte und getrunkene der Welt. Vor allem sind die schottischen Blends bekannt. Ungefähr 90 Prozent der in Schottland gebrannten Whiskys sind Blended Whiskys. Blends bestehen zumeist aus Grain und Malt Whisky, über deren Mischungsanteile und die Anzahl der verwendeten Whiskys für den Verschnitt, der Blendmeister bestimmt. Es gibt, wie im Abschnitt zum Scotch erwähnt, aber auch Blends nur aus Grain oder Malt-Whiskys. Die Mischungen sind ein wohlgehütetes Geheimnis und werden nicht selten nur in der Familie weitergegeben.
Die meisten Blends werden in Schottland und Kanada produziert. In Amerika gibt es nur eine überschaubare Anzahl an Brennereien, die Blended Whisky produzieren. Der hohen Kunst des Blendings werden wir uns in einem gesonderten Beitrag in unserem Whisky Fox-Magazin widmen, denn sie haben sich eine ausführliche Betrachtung auf jeden Fall verdient.
Um Whisky voll und ganz zu schätzen, müssen Sie die Werkzeuge haben, die dazu gehören. Das richtige Getränk mit dem richtigen